Opti 1.0 – Simpel und gut
Die Erfolgsgeschichte beginnt, anders als man es vielleicht erwartet, auf den Straßen (!) Floridas im Jahr 1947.
In Clearwater gibt es bis heute eine wohltätige Organisation, den „Optimist Club of Clearwater“. Die Mitglieder setzen sich im Besonderen für die Freizeitgestaltung benachteiligter und vom Krieg traumatisierter Kinder ein. Ender der 40er Jahre luden sie, unter anderem, regelmäßig zu Seifenkistenrennen ein. In Clearwater gab es jedoch nur wenig geeignete Berge und der Aufwand für die Rennen war groß da immer einige Straßen gesperrt werden mussten.
Das findige Clubmitglied Major McKay (Manager des örtlichen Radiosenders) schlug deshalb vor, die Rennen mit Booten durchzuführen. In seiner Vision bauten Vater und Sohn gemeinsam ein einfach konstruiertes Boot. Es sollte nicht mehr als 50 USD kosten. Das Rennen würde dann in der Bucht vor der Stadt erfolgen.
Er spannte seinen Freund und Bootsbauer Clark Mills ein. Ihm gelang es ein Boot zu entwickeln, welches dank platter Frontpartie den notwendigen Auftrieb im Vorschiff aufwies. Das Boot konnte komplett aus Holz gebaut werden (inklusive Mast, Baum und Spriet). Seine Maße ergaben sich aus der Länge der günstigsten Sperrholzplatten. 4 Platten (8×4 Inch) lieferten das Material für drei Boote. Der Bau des Prototyps nahm eineinhalb Tage in Anspruch… „Optimus Prahm“ war geboren!
Der Opti verbreitete sich schnell an der Küste von Florida und den USA. Und auch in Europa blieb das Boot nicht unbemerkt. Durch den dänischen Architekten Axel Damgaard, der damals in Florida auf einem Frachter arbeitete, kamen die Pläne im Jahre 1954 nach Dänemark. Durch die Segellegende Paul Elvstrøm (3facher Gold-Medaillengewinner) wurde die Klasse immer bekannter und trat ihren Siegeszug über Skandinavien, England und Frankreich über ganz Europa an.
Opti 2.0- Plastik Fantastik (?)
1970 hat sich der Klassiker dann etwas verändert. Die „Ära des Plastiks“ begann. Die Optis wurden nun aus Kunststoffen und GfK hergestellt. Dies hatte den Vorteil dass die Boote deutlich weniger pflegeintensiv waren. Auch heute noch werden die meisten Boote aus Gfk oder thermoplastischen Kunststoffen hergestellt. Zweiteres ist jedoch nicht sonderlich geeignet für Regatten da es im Vergleich deutlich schwerer ist. Der große Nachteil an dieser Bauweise ist die Belastung der Umwelt und damit auch der Meere. Aktuell können die Abfälle nur auf Deponien gelagert oder verbrannt werden. Die „modernen“ Werkstoffe sind nahezu unmöglich zu recyceln. Das allseits beliebte Boot wird zu einem Teil des Problems.
Opti 3.0- Next Generation
Dabei geht es besser! 2021 geht Khulula mit dem ersten Eco_Optimist an den Start. Das Boot besteht aus Flachsfaser und recycelten Composites. Er ist zu 98% recycelbar und erschwinglich! Aber nicht nur in Bezug auf die ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit schließt sich hier der Kreis zum Opimus Prahm.
Noch immer ist der Opti die Einstiegsklasse für den Segelsport. Noch immer segeln vor allem Kinder hierauf das erste Mal. Sie spüren das erste Mal diese dynamische Freiheit, erleben ihre Selbstwirksamkeit, genießen die Natur und lernen im Team zu arbeiten. Das wünscht man jedem Kind, egal aus welcher sozioökonomischen Schicht es kommt oder mit welchen Einschränkungen es zu kämpfen hat.
Deswegen gehört zum verantwortungsvollen Vermarkten, vor allem in dieser Bootsklasse, ein zugehöriges Konzept um ALLEN Kindern das Segeln zu ermöglichen. Khulula Soul setzt sich dafür ein über den „environmental Impact“ des Sports aufzuklären und sorgt dafür, dass Sportveranstaltungen inklusiv und offen für jedermann sind. Auch benachteiligte Kinder sollen die Möglichkeit haben diese Leidenschaft zu erleben!